MIRRORS AND FEVER 2008/2009
FEVER 2008
Die Arbeiten der Serie fever 2008, eine Weiterführung der 2007 entstandenen Paradies-Zeichnungen, nehmen inhaltlich (und auch optisch) eine etwas aktivere Haltung ein. Die Figuren lösen sich aus ihrer Passivität und treten durch aktive, körperliche Bewegung in einen dynamischen Prozeß der Loslösung ein. Dieser Prozeß, der sich durch Bewegung, Tanz, manchmal beinahe freudvolle Trance, ausdrückt, betont die Seite der menschlichen Autonomie, der persönlichen Kraft und Stärke. Auch wenn die marionettenhaften Menschen nach wie vor an ihre Fäden gebunden sind, scheinen diese jedoch kaum mehr eine lenkende Funktion zu haben; vielmehr integrieren sie sich in die Bewegungen der Figuren und scheinen selbst vom Rhythmus erfasst und in ihn eingeschlossen.
Mirrors 2009
Die Serie mirrors 2008 zeigen Personen - wieder mit marionettenartigen Merkmalen - die sich selbst im Spiegel betrachten. Dieselbe Unheimlichkeit, die uns Menschen erfassen kann, wenn wir uns selber wirklich im Spiegel länger anschauen, kann auch beim Betrachten der Bilder entstehen. Scheinbar zwei derselben Menschen stehen sich einander gegenüber, blicken sich stumm an, haben den Blick gesenkt oder schreien sich an. Eine Spiegelung, nichts weiter. Die Fäden jedoch, an die die Menschen gebunden sind spielen ihr eigenes Spiel – sie verselbständigen sich in der Welt hinter dem Spiegel, werden nicht länger nur reflektiert, sondern „bewegen“ sich im Raum auf ganz unterschiedliche, autonome Weise.
Die verschiedenen Welten, die in diesen Bildern angezeigt und angefühlt werden können, springen zwischen Realität und Fiktion, Bewußtem und Unterbewußtem. Vielleicht auch zwischen Beklommenheit und Freiheit.