MIKADO UND MAGIC MUSHROOMS 2010
MIKADO 2010
„So unterschiedlich die künstlerischen Handschriften von Birgit Pleschberger auf den ersten Blick scheinen mögen - sie macht Graphik ebenso wie Raum-Installationen und nutzt auch neue Medien -, bleibt doch ein Thema erkennbar: Die Frage nach zwischenmenschlichen Verbindungen, nach sozialen Wechselspielen. Der Einzelne und die Gruppe, Abhängigkeiten, Zusammengehörigkeitsgefühl, aber auch Irritation: Solche Stichworte drängen sich immer wieder auf vor ihren Arbeiten.
Für die Jahresausstellung im Künstlerhaus hat Birgit Pleschberger eine Serie aus 32 Tuschzeichnungen gemacht. Die Blätter hängen dicht an dicht, und davor steht ein Tischchen mit zwei Sesseln. Auf dem Tisch liegt ein Mikado-Spiel, und die Besucher dürfen gerne Platz nehmen und mal die Stäbchen fallen lassen. Das ist dann auch die gedankliche Brücke zu den Stäbchen-Mustern auf den Zeichnungen: Das könnten von oben betrachtete Mikado-Konstellationen sein. Auf den ersten Blick zeigt jedes Blatt ein geometrisches Muster, aber genauere Beobachter werden sogleich feststellen, dass man auf Fehlersuche gehen könnte und fündig würde. Einzelne Stäbchen liegen anders, und zwischen denNachbarblättern herrschen offensichtlich Querverbindungen. Man kann da wohl nicht ein einzelnes Blatt herauslösen, ohne das System des Ganzen zu zerstören.
Im Mikado-Spiel, wo ein Stäbchen das andere halten, aber auch bewegen, zum Wegrollen bringen kann, sieht Birgit Pleschberger ein Beispiel für "Gruppenverhalten" und seine Interdependenzen.“
text: Reinhard Kriechbaum. Zur Vergabe des Förderpreises des Landes Salzburg 2009.
Magic Mushrooms 2010
magic mushrooms. Interaktive Installation. Papiermachékugeln gefüllt mit Gips.